Das Kreieren der Reiseroute bzw. die Auswahl der Destinationen war ein langer Prozess, welcher immer wieder modifiziert wurde. Natürlich wollten wir nicht alles festlegen, doch einen ungefähren Plan zu haben vereinfacht das Reisen erheblich, da es eine grosse Anzahl von Dingen gibt, die man berücksichtigen muss. Obwohl wir nicht aus Zucker sind und uns ein wenig Reserven angefressen haben, wollten wir die Regenzeit in Südostasien und die Wintermonate in Südamerika wenn möglich vermeiden. Zudem wollten wir so oft es geht über Land reisen und mussten recherchieren, an welchen Orten solch ein Grenzübergang möglich ist. Während in Südamerika praktisch keine Visa erforderlich sind, braucht es in den asiatischen Ländern fast überall eins. Viele werden bei der Ankunft ausgestellt, andere wiederum müssen im Heimatland beantragt werden. Unser Ziel ist es während der Reise möglichst viel von den Ländern zu sehen und uns nicht unnötig mit bürokratischen Dingen herumzuschlagen. Aus diesem Grund haben wir im OneNote zu jedem Land, das wir möglicherweise besuchen würden, eine Seite mit den wichtigsten Informationen erstellt. Zudem haben wir in diesem Programm all unsere Dokumente abgelegt und eine Check- und Packliste verfasst. Nebst solch interessanten Vorbereitungen, gehören wohl oder übel auch weniger spassige zu einer grösseren Reise dazu, wie beispielsweise diverse Versicherungen, Impfungen und andere Dinge die uns unglaublich viel Nerven gekostet haben und ich unten aufgelistet habe.
Wohnsitz und Postanschrift: Nach langem hin und her haben wir beschlossen, uns NICHT ganz abzumelden, obwohl ich auf mehreren Reiseblogs gelesen habe, dass es sich ab einer 6 monatigen Reise lohnen würde. Eine Abmeldung hat den positiven Effekt, dass man aus jedem Vertrag rauskommt z.B.: Krankenkasse und Handyvertrag, egal welche Kündigungsfrist besteht. Da unsere Krankenkasse keine Reiseversicherung anbietet und wir die monatlichen Beiträge von ca. 400 Franken nicht zahlen wollten, war dies natürlich sehr verlockend. Schlussendlich haben wir aber entschieden, unseren Wohnsitz in Liechtenstein zu lassen und die Meldeadresse bei Michaels Mutter einzutragen. Für 40 Franken wird nun auch die Post für ein Jahr umgeleitet.
Kranken- und Unfallversicherung: Da wie bereits gesagt unsere aktuelle Krankenkasse keine Reiseversicherung anbietet, haben wir zu SWICA gewechselt und uns beraten lassen. Gerade auf Grund der besonderen Situation war es uns wichtig, wirklich gut versichert zu sein und bei Krankheit oder Unfall die bestmögliche Behandlung zu bekommen. Nach dem eineinhalbstündigen Gespräch fühlten wir uns bei SWICA gut aufgehoben und können nun bedenkenlos reisen. Natürlich hat das Ganze auch seinen Preis! Im Internet bin ich auf zahlreiche Anbieter gestossen, die extra für Weltreisende Versicherungen zu guten Konditionen anbieten und genau das abdecken, was Reisende benötigen. Doch würden wir unsere Krankenkasse künden und eine solche Versicherung abschliessen, hätten wir bei unserer Rückkehr möglicherweise Probleme wieder bei einer Krankenkasse aufgenommen zu werden. Gerade falls auf der Reise etwas grösseres passiert und man lebenslang Folgen davon tragen würde. Dies war auch der Grund, weshalb wir uns nicht abmelden sondern nur ummelden liessen.
Wohnung, Auto und Job: Job und Wohnung haben wir gekündet, das Auto und die Möbel verkauft. Nur ein paar Kisten mit Büchern und persönlichen Dingen haben wir bei unseren Eltern untergestellt.
Handyvertrag: Den Handyvertrag habe ich bei 7acht „einfrieren“ lassen, sodass ich meine Nummer behalten kann, aber keine Gebühren zahlen muss.
Reise- und Hausratversicherung: Es war uns wichtig unser Hab und Gut, gerade Michaels teures Kameraequipment, gegen Diebstahl zu versichern. Auch die Reiseversicherung die wir abgeschlossen haben, hört sich super an. Zitat unseres Versicherungsexperten bei AXA: "Wenn ihr euch im Dschungel verlaufen habt, wird euch das Militär suchen kommen und wir übernehmen die Kosten."
Reisepass: „Schweizer oder Liechtensteiner Pass?“, das war die Frage die wir uns gestellt haben. Anfangs waren wir der Meinung, dass es sicherlich einfacher ist mit dem Schweizer Pass zu reisen, aus Gründen die die meisten Liechtensteiner kennen. Egal wo man einreist, niemand kennt Liechtenstein und man muss sich am Zoll mit Fragen wie: „Where are you from?“ herumschlagen, obwohl der Beamte den Reisepass in seinen Händen hält. Doch Corona änderte unsere Ansichten und nun denken wir, dass es evtl. gar nicht so schlecht ist, dass man unser Land nicht kennt und die Einreise möglicherweise einfacher ist als mit einem Schweizer Pass. Ob sich unsere Vermutung bewahrheitet, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
AHV/IF/FAK: Alles gar kein Problem meinte man am Telefon. Obwohl wir keinen Job mehr haben wird keine Beitragslücke entstehen, da der Mindestbeitrag bereits mit dem Lohn der ersten Jahreshälfte bezahlt wurde. Möglicherweise werde ich im 2022 eine Rechnung von ca. 200 Franken bekommen, da ich in der Schweiz gearbeitet habe. Unternehmen müssen wir aber im Vorfeld noch nichts.
Pensionskasse: Für die Pensionskasse mussten wir ein Sperrkonto eröffnen. Da ich in der Schweiz angestellt war, konnte ich es nicht bei der Liechtensteinischen Landesbank machen, sondern musste ein Konto bei einer schweizerischen Bank eröffnen.
Impfungen und Coronatest: Auf Grund der vorherigen Reisen die wir unternommen haben, mussten wir praktisch keine Impfungen mehr machen. Jedoch verlangen nun viele Länder bei der Einreise einen negativen Coronatest, der nicht älter als 72 Stunden alt sein darf.
Kreditkarten: Wir werden auf die Reise verschiedene Kreditkarten mitnehmen, da man ja nie weiss, was alles so passiert. Eine VISA und Mastercard besitzen wir bereits und auch unsere EC Karten der LLB werden wir in unserem Portemonnaie haben. Zusätzlich hat Michael eine Miles and More Karte bestellt, mit der wir Hotel und Flüge zahlen möchten. Die ist aber leider immer noch nicht angekommen.
Comments