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AutorenbildAlessia Büchel

Weihnachtsstress einmal anders

Aktualisiert: 1. Jan. 2021

Während sich wahrscheinlich viele von euch mit der Frage herumquälten: "Woher bekomm ich kurzfristig ein Weihnachtsgeschenk", beschäftigten wir uns mit: "Woher bekommen wir kurzfristig einen Coronatest für den 24. Dezember". Man könnte ja meinen nach sechs Rachen-/Nasenabstrichen oder Blutentnahmen wären wir Profis und wüssten wie der Hase läuft, doch leider ist dem nicht so. Im Gegenteil: Uns scheint es, als würde es von Land zu Land komplizierter und umständlicher werden.

Da für uns klar war, dass wir Weihnachten und Silvester an der Sonne und am Meer verbringen wollten, fiel die Entscheidung nach Aruba zu fliegen schon recht früh (recht früh heisst ca. 4 Wochen davor). Der Flug war gebucht und den Coronatest könnte man ohne Probleme, so hiess es im Internet, am Flughafen von Bogota machen und würde das Resultat innerhalb wenigen Stunden bekommen. Da alles so sonnenklar war, befasst wir uns damit auch nicht mehr weiter und flogen am 21. von Santa Marta nach Bogota um uns dort testen zu lassen, bevor es dann weiter in die Karibik geht. Um nochmals genau abzuklären, wie das Prozedere am Flughafen genau ablaufen wird, schrieb ich einen Tag vor Abflug dem Labor. Die Antwort auf die Mail war jedoch gar nicht nach unserem Gusto. Anscheinend bräuchte man einen Termin und man müsse ein 6 seitiges Formular ausfüllen bevor man sich überhaupt für einen Test anmelden kann. So flogen wir also in die kolumbianische Hauptstadt, ohne zu wissen, wie oder wann wir von dort wieder wegkommen. Zwei "Internetbekanntschaften", welche bereits in Bogota waren, standen vor dem selben Problem und klapperten die umliegenden Labore ab. Aber auch die verlangten dieses Formular und meinten, dass die Testergebnisse wahrscheinlich erst am 26. oder 27. Dezember da wären. Zu vier setzten wir uns also an das Formular und versuchten es mit Hilfe von diversen Übersetzern irgendwie zu verstehen, was man von uns wollte. Als wir dann alles ausgefüllt hatten (bzw. alles was wir verstanden hatten, also ca. ein Viertel), schickten wir es ans Flughafenlabor, welche uns nur noch einen Termin für den 23. Dezember geben konnten. Leider zu spät für uns. Glücklicherweise hatten wir noch einen Plan B, auf welchen wir jedoch nur ungern zurückgreifen wollten. Es war möglich den Coronatest erst in Aruba zu machen, jedoch müssten wir dann am 24. in Quarantäne gehen, bis wir die Resultate bekommen. Da wir eigentlich Nachmittags einkaufen und Michael ein leckeres Weihnachtsmenü zaubern wollte, war dies natürlich nicht gerade optimal. Wir hoffen nun sehr, dass die Resultate zügig da sind und wir doch noch etwas zwischen die Zähne bekommen. Sicherheitshalber werden wir aber uns im Duty Free mit Rum und Schokolade eindecken.

Nachdem wir uns für die "Arubatestvariante" entschieden, die diversen Formulare für die Einreise ausgefüllt und den Betrag von 105$ pro Person (Coronatest plus spezielle Versicherung) einbezahlt hatten, konnten wir anfangen Bogota zu erkunden. Ein Pflichtbesuch in Bogota ist natürlich der auf 3152 MüM liegende Monserrate, von welchen man eine fantastische Aussicht über die Hauptstadt hätte. Hätte schreibe ich absichtlich, da so viel Smog über der Stadt hängt, dass man nicht wirklich eine klares Bild von der Skyline bekommt und so auch nicht wirklich "anmächelig" erscheint. Bei der Weihnachtsdekoration hingegen scheuen die Kolumbianer weder Mühe noch Geld. Jedes Gebäude und praktisch alle Bäume sind mit kitschigen Beleuchtungen geschmückt. Sogar die Lamas in der Altstadt laufen mit Rentiergeweih herum. Während man Weihnachtspullis und Mützen an jeder Ecke ergattern kann, war das Einkaufen von Lebensmittel um einiges kompliziertes. Zwar hat es in Bogota überall Supermärkte, jedoch gibt es eine spezielle, für uns schon recht eigenartige Bestimmung: Alle geraden Jahrgänge dürfen nur an den ungeraden Tagen Lebensmittel einkaufen und alle ungeraden Jahrgängen an den geraden Tage. Pech aber auch, dass wir beide einen ungeraden Jahrgang haben.


Am letzten Tag in Bogota, ging es mit Dominik und Bianca (unsere Internetbekannschaft) nach Nemocón zu der berühmten Salzmine. Da wir zu viert waren, kam Uber ziemlich genau so teuer wie der Bus und so fiel die Entscheidung nicht sehr schwer wie wir dort hinkommen. Wir haben uns davor nicht wirklich darüber informiert und deshalb hatte ich schon ein wenig Panik, dass wir irgendwo durch Höhlengänge hindurch krabbeln müssten. Glücklicherweise waren die Decken sehr hoch und die Beleuchtung auch relativ gut, sodass ich meine leichte Klaustrophobie gut wegstecken konnte. Das Innere der Salzhöhle war sehr eindrücklich, vor allem die Spiegelung im Wasser. Wir brauchten eine Weile bis wir überhaupt gemerkt hatten, dass es sich hier um Wasser und nicht um einen Abgrund handelte.



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